Wissenschaftliche Leitlinie zu “Pathogenese, Diagnostik und Behandlung von Redeflussstörungen“ veröffentlicht

Soeben wurde die S3-Leitlinie “Pathogenese, Diagnostik und Behandlung von Redeflussstörungen“ auf der Webseite der AWMF veröffentlicht und steht zum Download bereit.

Die Leitlinie enthält aus Therapeutensicht interessante Empfehlungen und auch eine Klassifikation des Stotterns, die aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen entspricht. Statt des Klassifizierungsschemas “tonisch/klonisch” oder “idiopathisch/neurogen” wird der Vorzug einer Klassifikation nach Ätiologie gegeben.

Spannend sind auch die Ausführungen zu Remission und Risikofaktoren, die Empfehlungen zur Diagnostik, zu Stottern im mehrsprachigen Kontext und zu Therapiemethoden mit belegter Wirksamkeit.

Empfohlen werden z.B. Verfahren der Stottermodifikation und kombinierte Verfahren, wobei sich die Leitlinie eindeutig gegen monomethodische, atmungsbasierte, vom Alltag isolierte und populärwissenschaftlich in Erscheinung tretende Therapieangebote positioniert.

Insgesamt ist die Leitlinie eine sinnvolle Zusammenfassung mit nützlichen Empfehlungen, die für erfahrene Therapeuten, verordnende Ärzte und auch angehende Logopädinnen und Logopäden Lehrbuchcharakter besitzt.

Viel Spaß beim Lesen!

www.awmf.org/leitlinien/detail/ll/049-013.html

Beitrag von Bernd Frittrang M.A. Klinischer Linguist (BKL), Schulleiter Logopädie, (Link zu Menschen /Angestellte Logopädie)